Freitag, 23. September 2016

Wikinger: Unterkleid

Heute habe ich mit meinem neuen Projekt, einem Unterkleid der Wikinger angefangen.

Die Wikingerfrauen haben diese Kleid unter Ihren anderen Kleidern getragen. Entweder kam ein Hängerock oder ein richtiges Kleid darüber.

Als Material eignet sich Leinen, dünne Wolle oder Hanf. Ich habe mich für einen schönen Leinen der im Fischgrätmuster gewebt ist entschieden. Ich habe mit angewöhnt meine Stoffe immer vorher dem Verarbeiten zu waschen, dann läuft nachher auch nichts mehr ein.

Der Leinenstoff in gewaschenem Rohzustand
Feines Fischgrätgewebe



Zuerst der Schnitt:
Im Grunde ist der Schnitt sehr einfach gehalten:

  1. Der Körper: Für die Breite nimmst Du den Brustumfang (A) geteilt durch 2 + 5 cm + Nahtzugabe. Für die Länge mißt Du von der Schulter bis zum Knöchel (B) oder auf die Länge die Du es gerne haben möchtest X 2 + 2 X Nahtzugabe. Dabei kommst Du auf ein sehr langes Stück. Das liegt daran, daß keine Schulternaht gemacht, sondern alles in einem Stück gelassen wird.
  2. Die Ärmel: Oberarmumfang (C) + 10 cm + Nahtzugabe, Handumfang (D) + 5 cm + Nahtzugabe, Ärmellänge (E) + Nahtzugabe. das Ganze sieht nachher aus wie ein Trapez. Denke dran: Du hast zwei Arme!
  3. Die Ärmelkeile: Quadrat ca. 12 cm + Nahtzugabe. Auch hier brauchst Du zwei davon.
  4. Die Seitenkeile: Diese werden an den Seiten eingenäht damit der Rock unten weiter wird. Dazu mißt Du von der Schulter bis zur Taille (F). Dieses Maß ziehst Du von der halben Länge vom Körperteillängenmaß (B) ab, das ist die Seitenlänge (G). Die Breite (H), kann etwas variieren, je nachdem wie weit der Rock unten werden soll, wird halbiert. Du hast dann ein Rechteck mit den beiden Maßen. Dieses brauchst Du zweimal und schneidest es diagonal durch. Alternative (*): Du schneidest zweimal ein gleichschenkliges Dreieck mit der Schenkellänge (G) und der ganzen Breite (H) aus Deinem Stoff in Musterrichtung aus, so habe ich es gemacht.

    Zusammennähen:

    ich nähe hauptsächlich von Hand, vorallem das, was man nachher auch sehen kann. Das dauert zwar etwas länger, aber ich kann gemütlich auf meine Sofa sitzen bleiben oder kann auch mal meine Nähsachen mit aufs Lager nehmen und dort weiter arbeiten. Die Nähte zum zusammennähen mache ich gerne mit einer Kappnaht. Die ist stabil und franst nicht aus.

    Der Ablauf:

    Zuerst fängst Du damit an, die Ärmelkeile und die Ärmel zusammen zunähen. Dazu habe ich einen extra Beitrag der ins Details geht, da sich das in sämtlichen Epochen wiederholt und bei Männern wie Frauen gleich gemacht wird. Aber ein Bild, wie das aussieht habe ich trotzdem mal eingestellt.



    Danach nähst Du die Ärmel in das Körperteil und läßt die Seiten nach unten offen. Hier setzt Du dann die Seitenkeile ein. Im Grunde kannst Du Dich da an den Ärmelkeilen orientieren.

    Erst dann habe ich das Loch für den Kopf ausgeschnitten. Ich habe mich für ein enges Halsloch mit einem Schlitz entschieden. Das ganze säumst Du mit einem Rollsaum nach außen und nähst ihn mit einem Überwendlichstich fest. Damit der Schlitz unten nicht ausreißt machst Du in ca. einem Zentimeter Höhe einen Knopflochstich um die Spitze und ziehst quer noch ein paar Fäden um die auch noch der Knopflochstich gestickt wird.
    Detail des Kragens

    Die Abschlüsse an Ärmeln und Kleidabschluß habe ich mit einem zwei Zentimeter breiten Saum nach innen genäht.

    Jetzt ist alles fertig und Du kannst Dein Werk anziehen und tragen.

    Fertiges Unterkleid zusammengehalten mit  eine Kleeblattfibel

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